Dienstag, 7. November 2017

Yosemite or to Have Just Plan A

Step 1

Am Mittwoch packte ich meinen schweren Rucksack und machte mich auf den Weg zur Greyhound Busstation. Dort musste ich schon das erste Mal warten. Der Bus hatte 1,5h Verspätung. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Musste ich nicht schon zu Beginn meiner Reise warten? Dieses Mal wurde ich dafür mit einer amüsanten Busfahrt belohnt. Ich kam mit einem Mann ins Gespräch, der nachdem er herausgefunden hatte, dass ich ein wenig französisch spreche, nicht mehr aufhören wollte. Ich kenne jetzt sein ganzer Werdegang, wurde darüber aufgeklärt, dass es unmöglich sein kann, dass die alten Ägypter die Pyramiden bauen konnten, dass man jetzt auf Trump hören soll, der er gewählt wurde, auch wenn es einem nicht passt und dass Israel eines der eindrücklichsten Länder sei. Tja, ich habe natürlich auch zum x-ten-Mal erzählt, von wo ich komme, wie ich heisse, was ich hier machen, welchen Beruf ich ausübe und wo mich meine Reise hinführt.

On Wednesday I startet to head to Merced, where I was going to stay for one night befor I went to the Yosemite Valley. At the busstaion I was told that the bus is going to have a delay of about 1,5h. Okay, no problem I’m not going to dismiss something in Merced because it’s just a little town without any attraction. The busdrive went quite funny because there was a man talking the whole time to my. I now know all his attitudes, his story of life and I told my story about my trip another time. This is something I do at least once a day. (Where are you coming from? For how long are you going to stay here? Have you been to the States before?,…)

Step 2

Das Frühstück in einem Motel besteht aus Saft, Kaffee und einem Gebäck. Dafür ist es schon um 6 Uhr verfügbar und ich kann somit genug früh zur Busstation gehen, wo ich auf den Yosemite Shuttle (YARTS) warte. Wie es das Schicksal so will, müssen wir schon bei der 2 Station ca. 1h warten, nachdem ein Rollstuhlfahrer mit dem Hebelift in den Bus befördert wurde, der Lift aber nicht mehr versorgt werden konnte. Auch heute spielt es eigentlich keine so grosse Rolle, ob ich um 10 Uhr oder um 12 Uhr im Yosemite Valley ankomme. Und trotzdem mache ich mir Gedanken, ob dieser Zeitverlust dazu führt, dass gerade ein paar Minuten bevor ich ankomme, jemand den letzten Zeltplatz wegschnappt. Ich komme also im Valley an und gehe Richtung Zeltplatz. Beim «Kiosk» frage ich, ob ev. noch ein Zeltplatz frei sei. Innerlich habe ich mich schon auf alles vorbereitet. Und dann die erste grosse Erleichterung: «Ja, da ist noch Platz.» Ich kann also mein Zelt aufstellen, auspacken und weiss, für die nächste Woche bleibe ich hier. Endlich ein längerer Aufenthalt am gleichen Ort. Dann geht es ans Einkaufen und herausfinden, wer alles ein Kletterpartner sucht. Dabei begegne ich Sandiago. Leider sind wir beide nicht ausgerüstet für Trad Climbing, aber so ergibt es sich, dass ich zumindest den Abend mit ihm und ein paar anderen verbringen und natürlich wieder erzähle, von wo ich komme und was mich hierhergeführt hat. Dann die grosse Überraschung, als ich zum Punkt komme, dass ich heute Morgen mit dem Bus angereist sei und nicht wusste, ob ich ein Zeltplatz bekommen werde. Ich aber Glück hatte und einen erhielt. Alle machen grosse Augen und fragen, wann ich denn angekommen sei und ob ich nicht Schlange stehen musste. Ich musste erstaunt feststellen, dass ich nicht nur Glück hatte, ein Zeltplatz zu bekommen, sondern dass ich sehr glücklich war, nicht einmal warten zu müssen. (Sandiago hat am gleichen Tag morgens um 2 Uhr angefangen an zu stehen!) Anschliessend wird es die erste kalte Nacht im Zelt.

Today after having a little breakfast I was waiting again, but this time in the bus. It had technical problem with the wheelchair lift. No worry everthing is going to be fine. And I got very lucky, without queing I just got a camp site! And I even spent the evening with some nice guys. They were all climbers but have had already climbing partners. Okay, let me be honset. I just arrived and I can’t expect that the first afternoon or evening I’m directly going to find a climbing partner. Additionaly I don’t have a rope nor a trad climbing gear.


Step 3

Nach längerem Zögern und hin- und herwerweisen entschied ich mich, drei Kletterer anzuschreiben, die auf der Suche nach einem Kletterpartner sind. Da ich aber nicht gleich eine Antwort erhielt, machte ich mich auf eine kleine Wanderung zum Upper Yosemite Fall. Habe ich schon erwähnt, dass es wieder ein strahlend sonniger Tag ist? Nach 2h wandern, machte ich eine Pause und war kurz davor um zu kehren. Aber da ich es schon so weit geschafft hatte, wollte ich doch bis zum Wasserfall hochwandern. Und dies war eine super Entscheidung. Ich wurde nicht nur mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Half Dome belohnt, sondern hatte auf dem Rückweg die Begleitung von zwei anderen Wanderern, Florian (Deutschland) und Mai (Israel). Sie luden mich sogar ein, am nächsten Tag mit ihnen nochmals eine Wanderung in Angriff zu nehmen. Aber es kommt wie es kommen muss. Beim Weg zum Anschlagbrett mit den Notizen, steht dort Julius und als wir ins Gespräch kommen, finden wir heraus, dass wir beide auf der Suche nach einem Kletterpartner sind und dass er tatsächlich eine ganze Ausrüstung hat. Während dem wir dort stehen und den folgenden Tag besprechen, spricht uns Dan an, ob er nicht auch mitkommen könnte. Hei, jetzt habe ich sogar 2 Kletterpartner! Nach einem Blick auf mein Handy, die grosse Überraschung: Tyson, möchte auch mit mir klettern. Perfekt, so sind wir 2 Seilschaften. Leider verlässt mich mein Glück an diesem Abend, als Julius und ich noch ein paar Boulder ausprobieren. Ich habe meinen Ying-und-Yang-Ring verloren.

First day in Yosemite and I decided to hike to the Upper Yosemite Fall. After 2h walk I nearly wanted to turn back to the camp. But because I already got so far I decieded to contiune and was rewarded with an astonished view of Half Dome. On my way back I joined Florian and Mai. Due to marvelous chats we were very quick bottomed out. In the evening I met first Julius and then Dan both looking for a climbing partner. And the luck would have it I got a message from Tyson that he wants to climb with me. So now we were 2 rope team.

Half Dome
Ja, genau dort ist Half Dome
Upper Yosemite Falls
Yeah, wir haben's geschafft!
Blick in Richtung El Capitan (von hinten).

Step 4, 5 und 6

Heute musste ich den Wecker stellen, damit wir bei Sonnenaufgang am Felsen (Church Bowl) sind, bzw. wenn die Sonne die Talsohle erreicht. Und dann ging es los. Julius stieg vor und ich kletterte meine erste Trad Route. Noch bin ich im Sportklettermodus und nütze die Felsspalten noch nicht «tradmässig» aus. Auch harzt es noch mit dem Entfernen der Klemmkeile und Camelots. Einer sass so fest, dass ich ihn nicht aus der Ritze bekam und wir entschieden uns, den auf dem Rückweg zu holen. Ich wollte also weiterklettern und drehte meinen Kopf zu schnell nach rechts. Der Fels war einfach zu langsam, um auszuweichen und ich holte mir ein blaues Auge.
Nach dem erfolgreichen Klettertag fragte mich Dan, ob ich am nächsten Tag wieder mit ihm klettern wollte. Ich hatte also einen Kletterpartner für Sonntag. Aber ihr kennt ja die Geschichte vorm Vortag. Beim Anschlagbrett traf ich Patricia und per SMS wollte Dieter mit mir klettern. So kam ich in den Genuss, sonntags eine Mehrseilroute (Glacier Point Apron) trad nachzusteigen. Und weil es so Spass machte, machten wir für Montag einen weiteren Termin aus (Swan Slab). Jeden Tag merkte ich, wie ich immer besser zurecht kam mit den Felsspalten und Ritzen. Ich lernte neu, wie ich meine Füsse und Hände einsetzten kann. Zusammengefasst habe ich in 3 Tagen 3 Klettergebiete kennengelernt, bin einige Einfach- und Mehrseilrouten nachgestiegen und habe im Toprope und einem weiteren Seil zum Üben Klemmkeile und Cams gesetzt. Zusätzlich traf ich auf wunderbare Menschen, die ich eventuell auf meiner weiteren Reise wieder antreffe, nämlich in Joshua Tree.

Wow what a great day, my first trad route. I was able to follow several single and multi pitches trad routes during these three days. And I met some very nice persons, thanks to Julius, Dan, Patricia and Dieter for leading and having so much fun with you and climbing trad routes.

Meine 2. Trad Route
Blick nach unten
Blick gerade aus ins Valley
Ja, ich habe es geschafft!
Das ist kein Make-up.
Nein, das ist ein blaues Auge.
Und ein paar Tage später.

Patricia und Dieter
Da geht's hoch. (Glacier Point Apron)
So klettert man einen Riss richtig,
Und so setzt man Cams.
Dort waren wir gestern: Church Bowl
Und das ist die Aussicht!
Die zwei feinen Risse "stieg ich trad vor" (gesichert mit einem Top Rope, in englisch: Mock Leading)

Step 7

Heute ist Halloween und Plan A wäre ein Spaziergang zum El Capitan, das Schnitzen von einem Kürbis und dem Backen von einem Zopf auf dem Feuer. El Cap konnte ich bestaunen, aber als ich zum Camp zurückging, traf ich gerade auf Julius und Nathe, die sich auf den Weg machten zum 4. Klettergebiet «Lower Falls Amphitheater». Also los auf zum 4. Klettertag, der Kürbis und das Brot können warten. Kletterte eine 5.8 (= 5a) und eine 5.10d (= 6b) im Toprope und schlug mich nicht schlecht. Da Julius noch eine 5.10b vorsteigen wollte und es schon spät war, wurde es eine nicht ganz Vollmond-Begehung.

Today is Halloween and my plan was to hike to El Capitan, to carve a pumpkin and bake bread over the fire. But I just achieved to see El Cap and then Julius and Nathe asked me to go climbin. It turned out to be a successful day. I toproped a 5.8 and a 5.10d and Julius even leaded his first 5.10b inclusive his first fall into the rope while leading a trad route. Additional this last route was during dusk till nearly full moonshine.

El Cap
Wer sieht die Seilschaften?
Wer sieht sie jetzt?
In der Bildmitte sieht man die Seilschaft jetzt sehr gut.
Blick von unten
Ein letzter Blick zurück
So eine Bandage ist beim Rissklettern schon sehr hilfreich.

Step 8

So, heute wird ein Ruhetag mit Wäsche waschen, Brot backen, an meinem Blog weiterschreiben, duschen, ein paar Einkäufe erledigen und die nächsten Tage planen. Natürlich wurde er nicht wirklich ruhig mit all diesen Programmpunkten. Trotzdem war es ein erfüllter letzter Tag im Valley. Während ich also diesen Text (Step 3 und Step 4, 5 und 6) schreibe, traue ich meinen Augen nicht. Steht doch tatsächlich Nina Caprez mit Benoit Merlin und zwei weiteren Kletterer auf dem Platz.

My last day in the Valley should be a restday. But I had so many things to do, that it turned out not that relaxing. I took a shower, was shopping, did my laundry, baked the bread, planing my next days and continued to write my diary. And then the big surprise Nina Caprez and Benoit Merlin were in Camp 4 chating with two other climbers.

Half Dome aus verschiedenen Blickwinkeln





Step 9 / Transfer

Plan A: Mit YARTS und dem Zug nach Fresno, wo ich übernachten werde und am nächsten Tag ein Auto mieten
Und wie es wirklich war: Julius fuhr mich mit dem Auto nach Fresno, wo ich übernachtete und am nächsten Tag ein Auto mietete und weiter Richtung Kings Canyon und Sequoia National Park fuhr.


3 Kommentare:

  1. Das ging ja so richtig ins Auge. Pass nur gut auf dich auf, wenn du so die Hänge hochkrakselst. zum glück hat Diddelina immer ein gutes Auge auf dich.
    Die Landschaft ist einmal mehr berauschend und der Eindruck ist, dass weit und breit keine Zivilisation vorhanden ist, einfach nur Natur pur.

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  2. wow, da bist du ja voll auf deine kosten gekommen! schön das zu lesen :) wünsche dir weiter eine spannende zeit mit so tollen begegnungen.

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